Ursprünglich waren für das Chorgestühl der Stiftskirche Heiligenkreuz von Giovanni Giuliani 38 Tafeln gefertigt worden, beginnend mit der Verkündigung durch den Erzengel Gabriel bis zur Sendung des Hl. Geistes. Typisch zisterziensisch ist der marianische Rahmen, der bei der Übertragung des Chorgestühls hinter die große Kober Orgel im Westteil der romansichen Kirche 1802 verloren ging. Heute sind 7 Tafeln der Kindheit Jesu nicht mehr im Besitz des Klosters. Bei der Umstellung des Chorgestühls in den östlichen Teil der romanischen Kirche in der Mitte des 19. Jahrhunderts blieben 28 Chorstallen und somit 28 Tafeln erhalten. Eine Tafel wurde an der Koberorgel wiederverwendet. Zwei Tafeln (Beschneidung Jesu und Geistsendung) sind in der Kapelle der Prälatur in Verwendung. Das Chorgestühl wurde von Abt Gerhard Weixelberger (Abt von 1705-1728) mit 38 Chorstallen beim Hoftischlermeister M. Rueff bestellt. Die Bildhaueraufträge wurden Giuliani und auch seinem Gehilfen Georg Raphael Donner übertragen. Der christologische Zyklus wurde mit einem marianischen Episodenrahmen verbunden. Herauszuheben ist bei dieser Tafel die originale Vergoldung. Mit dieser Tafel haben somit ein authentisches Erscheinungsbild des Chorstallenreliefs. In der Stiftskirche ist heue leider nur noch Holzsichtigkeit bei den Relieftafeln zu bewundern.