Anonym, 17. Jh. – Während der Mittelgrund aus der Vogelperspektive wie hochgeklappt in starker Aufsicht gegeben ist, zeigen Vorder- und Hintergrund Landschaftselemente mit schematischen Veduten von Ortschaften, die ohne ihre Beischriften nicht zu identifizieren wären: Traiskirchen, Möllerdorf und Guntramsdorf im Vordergrund und im Hintergrund das von Bergen hinterfangene Gumpoldskichen. Wie auf einer Landkarte sind an den Blatträndern die vier Himmelsrichtungen angegeben, wobei die Bezeichnung für Westen (Occasus) ähnlich einer Überschrift auf einer Bandrolle geschrieben steht. Im hochgeklappten Mittelgrund scheinen das Flüsschen, die Gumpoldsdorfer Richtstätte sowie die kaum wahrnehmbare Landstraße von Wiener Neustadt nach Wien für den Auftraggeber der Zeichnung, der vermutlich an Gerichtsgrenzen interessiert war, von zentraler Bedeutung gewesen zu sein. Das Flüsschen meint vermutlich die Schwechat, obwohl diese östlich von Traiskirchen und Möllersdorf verläuft, also im Bild vor diesen Ortschaften liegen müsste.
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